Tempelhofer Feld
Tempelhofer Feld
Bürgerinteressen gegen
den Immobilienfilz
durchsetzen!
Bürgerinteressen gegen
den Immobilienfilz
durchsetzen!
Die Pressemitteilungen des 65%-Vereins klangen sehr zuversichtlich.
Wenige Wochen vor Fristende konnten sie ihren Triumpf nicht für sich behalten und verbreiteten die Erfolgszahlen an die willige Presse.
Offensichtlich waren viel zu wenig Unterschriften zusammengekommen, und das Signal sollte so allen Unverbesserlichen dokumentieren, daß die Sache (für sie) verloren und (für die verdeckten Strategen damit) erfolgreich war.
Die Damen und Herren Vereinsfunktionäre lehnten sich also zurück, gaben sich nach außen zerknirscht und träumten von der anvisierten Partei- oder Dienstkarriere.
Das Signal kam an, aber völlig falsch. Die Bürger, denen der Verein vorher ohnehin schon alle richtigen Arbeiten überlassen hatte, liefen einfach los und sammelten. Sie sammelten in kürzester Zeit viele Unterschriften, sehr viele, eben viel zu viele.
Das verwundert nicht, denn die Bürger kennen ja ihren Senat und seine Phrasen. Sie kennen und lieben das Feld. Es ist ihnen viel zu konkret und greifbar, als daß sie es sich vor ihren Augen stehlen lassen möchten.
Diese ehrlichen Bürger, die der Senat später als Egoisten beschimpfen wird, haben in allen Berliner Bezirken sofort unterschieben. Der Senat wird sie später auch als Dokumentenfälscher verleumden. Aber die Fakten zählen.
Und nun steht der 65%-Verein ziemlich dumm da. Er hat zwar die Initiative erfolgreich gesprengt, aber für die gesamte Berliner Bevölkerung reichte das Heer der willigen Parteisoldaten nicht. Nun muß abgestimmt werden.
Sofort setzte in der willigen Presse eine Lawine von Verleumdungen und Propaganda-Kampagnen ein. Die Unterschriften seien ohnehin alle gefälscht. Und dann: Die Bauflächenlüge, die Mietenlüge, alle zwei Tage großflächige Abdrucke der Senatspläne in besten Farben, immer wieder klingonische Entwürfe zur Geisterbibliothek, und dann diese rhetorischen Umfragen.
Das Fenster für propagandafähige Ergebnisse ist eng. Mehr als 60% Betonfreunde würde keiner glauben, und weniger als 55% wären ohne Entmutigungswirkung. Also hat man sich für 59% entschieden und läßt den Wert um ein Prozentchen je Woche schwanken. Geld spielt hier keine Rolle. (sic!)
Für den Verein bedeutet das lediglich das Ende zweifelhafter Karrieren.
Der Senat muß nun schnell in die Ideenkiste und Steuerkasse greifen, um den Kampf gegen die Bürger noch zu gewinnen.
Und für die Bürger ist alles offen.